„Dolles Dorf“ Ossenheim
Filmaufnahmen für die Hessenschau
Friedberg-Ossenheim (rho). Große Aufregung wurde am vergangenen Donnerstag vom hr-Fernsehen gegen 20.00 Uhr bei der stellvertretenden Ortsvorsteherin Pia Haselbauer-Schuldt ausgelöst. Nora Enns vom Hessischen Rundfunk hatte Ossenheim in der Hessenschau zum „Dollen Dorf der Woche“ gelost und sich zusammen mit ihrem Filmteam um 21.00 Uhr zur Programmgestaltung im „Ossemer Treff“ angekündigt. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Nachricht über alle Ossenheimer Vereine. Im Kolleg der Gaststätte hatten sich etwa dreißig Personen versammelt, sie legten sich auf einige Ossenheimer Highlights von Ossenheim fest, die am folgenden Freitag, morgens ab 9.00 Uhr, im Mittelpunkt der Filmaufnahmen stehen sollten. Die erste Einstellung wurde an der 1608 in die heutige Form gebrachte evangelische Kirche gedreht. Der frühere Ortsvorsteher Ortwin Musch und Organist seit 59 Jahren untermalte mit Orgelmusik die Filmaufnahmen. Das 1995 eingeweihte Auferstehungsfenster wurde besonders in Szene gesetzt.
Als roter Faden durch die kleine, aber feine Ortspräsentation fungierte der elfjährige Fabian Schuldt mit seinem engagierten Dudelsackspiel.
Die 1952 eröffnete Grundschule und die auf dem Schulhof seit 1895 stehende Bismarck-Eiche waren wichtige Attribute.
Groß war die Freude in der vor zwei Jahren eröffneten Kindertagesstätte „Bunte 11“ als Fabian im Amphitheater 60 Kinder aus ihren Verstecken lockte und sie mit seinem Spiel begeisterte.
Beim Bio-Hopper-Hofladen in der früheren Lohmühle stellte Alexander Schimmel die Produkte und das Vertriebsgebiet des Bio-Lebensmittelhandels vor. Das Café Pusteblume lud zum Verweilen ein und sogar der „Gickel“ aus dem Minizoo gab ein zartes Krähen von sich.
Gestärkt nach einem Wetterauer-asiatischen Mittagessen im „Ossemer Treff“ besuchte der gesamte Tross die Bio-Gasanlage Energor. Juniorchef Matthias Preußner stellte den Betrieb vor, den er mit seinem Vater Gerd leitet. Nachdem die Umsiedlung aus dem Dorf zum Gelände hinterm Wäldchen 1996 abgeschlossen war, entstand auf dem früheren landwirtschaftlichen Bereich im Dorf die älteste und großflächigste Niedrigenergiehaussiedlung in Mittelhessen. Diese ließ die Einwohnerzahl sprunghaft nach oben schnellen, so dass es jetzt 1230 Ossenheimer gibt.
Als letztes widmete sich das Team der nichtgegenständlichen Kunst in der Galerie Hoffmann. Seniorchefin Adelheid Hoffmann ging auf die derzeitige Ausstellung „kreis – kugel – scheibe“ ein, die noch bis zum 24.9.2017 in der 1996 sanierten ehemaligen Nährmittelfabrik zu sehen ist.
Zum Abschluss trafen sich alle interessierten Ossenheimer auf dem Rastplatz „Ossemer Wäldchestreff“ vom Kultur- und Traditionsverein e.V. Ossenheim (KuTV) an der Assenheimer Straße auf der Höhe des Wäldchens, um gemeinsam das Finale vom „Dollen Dorf“ zu feiern.
Zu den letzten Dreharbeiten aus der Vogelperspektive in acht Meter Höhe kam Gerd Preußner mit seinem kräftigen Stapler zur Hilfe. So konnten sich die Feuerwehr, die Sängergemeinschaft, der Kultur- und Traditionsverein, der Kita-Förderverein, der Betreuungsverein „die Strolche“, die Gymnastikabteilung, der Sportverein, der Mandolinenclub, die Bembelbrüder, die Ossemer Wäldcheskappe und alle sonstigen Gäste jubelnd bedanken. Erinnerungen an die grandiose 1200-Jahrfeier vor zehn Jahren mit einem herrlichen stehenden Umzug wurden wach.
Ein Extrakt über fünf Minuten der umfangreichen Dreharbeiten wurde am Samstag in der Hessenschau gezeigt.
Quelle: Rainer Hoffmann